- Bremen
Alle in einem Boot
Nicht nur eine steife Brise, sondern auch ein Hauch von Geschichte wehte uns um die Nase, als wir am vergangenen Donnerstag mit dem Torfkahn auf der Hamme geschippert sind.
Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum beginnenden 20. Jahrhundert waren die Eichenholzboote mit den braunen Segeln das einzige Verkehrsmittel im sagenumwobenen Teufelsmoor. Die Torfbauern stakten, treidelten und segelten mit ihrer Fracht oft mehrere Tage bis nach Bremen zum Torfhafen in Findorff, der damals noch mehr als einen Kilometer lang war.
Am Hammehafen Worpswede sind wir zu Skipper Wolfgang in ein originalgetreu nachgebautes Boot gestiegen. Wolfgang hat uns nicht nur mit Regencapes, sondern auch mit Anekdoten und Geschichten über das Leben im Teufelsmoor früher und heute versorgt, während wir die Landschaft genossen und er das Boot durch die Windungen der Hamme bis zu Tietjens Hütte steuerte. Auf der Rückfahrt zauberte Wolfgang dann noch Ausdrucke von Geschichten über Riesen, Lieder über Moorhexen und Fotos und Berichten über das Leben der Torfbauern aus der Mütze.
Die Regencapes haben wir am Ende doch nicht wirklich gebraucht. Aber wahrscheinlich hätte uns auch ein ordentlicher Schauer die gute Laune nicht verdorben.